Die Schülerbeförderung in Coppenbrügge ohne überfüllte Busse und Warteschlangen ist trotz veränderter Betreuungszeiten der Offenen Ganztagsschule in Coronazeiten gesichert. Ehrenamtliche Bürgerbusfahrer rollen Überstunden und absolvieren tägliche Sonderfahrten


Der Coppenbrügger Bürgerbusfahrer an sich ist ein freundlicher, kontaktfreudiger und hilfsbereiter Typ, der vielfach ehrenamtlich engagiert ist. Vom Alter her könnte er längst die Beine hochlegen, fernsehen, lesen, relaxen. Macht er aber nicht. Nicht nur. Jede Woche düsen die 18 Senioren drei bis vier Stunden auf Tour durch die Dörfer am Lenkrad, sorgen mit verantwortungsvoller Pünktlich- und Zuverlässigkeit für Mobilität der Bürger, führen Fahrtenbücher, achten auf Maskenpflicht und Desinfektion, putzen den Bus. Einzige „Schwäche“: Es fällt ihnen schwer, bei überfülltem Achtsitzer, überzählige Fahrgäste wie Ava, Frieda, Fiete, Janosch und Josse an der Haltestelle zurückzulassen. Was Mitte November zum Problem wurde, weil aufgrund veränderter Betreuungszeiten in der Schule der Bus wiederholt überfüllt war und Schulkinder von den Eltern abgeholt werden mussten. „Kriegen wir irgendwie hin“, sagte sich Wolfgang Schwarz, 2. Vorsitzender des Bürgerbusvereins und Fahrdienstleiter, beriet sich mit seinem Vorstand und dem Fahrerteam. Ab sofort wurde zum Schulschluss in der Mittagszeit der Reservebus des Bürgerbusvereins aus der Garage geholt und eine zusätzliche Sonderfahrt in den Bürgerbusfahrplan aufgenommen. Privatfahrten der Eltern von täglich fünf bis sieben Kids konnten nun entfallen. „Eigentlich fast eine Win-Win-Situation“, meint Schwarz. So werde der Ersatz- und Reservebus, der seit dem Einsatz des Neufahrzeugs im Oktober weitgehend ein Garagendasein fristet, in Bewegung gehalten. Fazit des Bürgerbusteams: Klar, wir sind dabei, sagen die Fahrer spontan. Zwei Bürgerbusse in der Garage sind besser als einer. Acht Räder erlauben schon mal eine Extratour, auch wenn die Überstunde nach drei Stunden am Lenkrad den Bürgerbusfahrern nicht immer leicht fällt. Tenor der Öffis: „Gute Idee, machen!“ „Wir sind dem Bürgerbusverein sehr dankbar, dass dieses Problem so unkompliziert geregelt wurde“, sagt der Schulleiter der Grundschule am Ith, Chris-Hendrik Schulz. Die Eltern sind erleichtert. „Eine großartige, super, super tolle Sache, dieser Bürgerbusverein“. Deborah Wessel, eine der Mütter, die ihr Kind zuhause nun fast vor die Tür gebracht bekommt, ist begeistert. „Wahnsinn, was die leisten!“

 

VON INRID STENZEL


Foto (ist)

Sonderfahrt Schule klein

Sonderfahrt für Ava, Frieda, Fiete, Janosch und Josse